Abseits von Tourismus der Adriaküste
Ein verstecktes Paradies abseits der Touristenpfade: Mein Tagesausflug südlich von Pescara Richtung Naturschutzgebiet Ortana
Der 2. August begann mit der Vorfreude auf ein Abenteuer. Von Collecorvino aus machte ich mich auf den Weg in Richtung Pescara, doch mein Ziel lag weiter südlich, abseits der belebten Adriaküste.





Je weiter ich mich von den touristischen Hotspots entfernte, desto ländlicher und ursprünglicher wurde die Landschaft.


Die Landstraßen schlängelten sich durch eine malerische Gegend, die schon erahnen ließ, welch verborgene Schönheit mich erwartete.
Strand im Naturschutzgebiet
Schließlich fand ich einen kleinen Parkplatz, der vielleicht für zwanzig Autos Platz bot. Von dort aus ging es zu Fuß weiter in Richtung Meer. Die Hitze war überwältigend – über 40 Grad im Schatten, ein Temperaturunterschied, der beim Aussteigen aus dem klimatisierten Auto sofort spürbar war.



Doch diese intensive Natur, trotz der sengenden Sonne, war genau das, wonach ich mich gesehnt hatte.
Mein Weg führte mich vorbei an weitläufigen Weinbergen und über teils unwegsame Pfade, die für ein normales Auto unpassierbar gewesen wären. Ich wusste nicht genau, wohin dieser Weg mich führen würde, aber die Neugier trieb mich an.



Und dann, an einer Steilküste, entdeckte ich einen schmalen Pfad, der nach unten führte.




Dort, versteckt und unberührt, lag ein kleiner, vielleicht drei Meter breiter und 150 Meter langer Strand. Zu meiner Überraschung gab es am Ende des Strandes eine verlassene Baustelle – möglicherweise sollte hier mal ein Tunnel entstehen oder ist noch für zukünftige Projekte vorgesehen.



Es war eine Oase der Ruhe. Nur etwa zwanzig Menschen teilten diesen abgelegenen Küstenabschnitt mit mir. Eine wirklich willkommene Abwechslung zu den überfüllten Stränden.








Man konnte hier wirklich die Seele baumeln lassen. Das Schwimmen war eine kleine Herausforderung, denn ohne Wellenbrecher, wie man sie von den Touristenstränden kennt, waren die Wellen hier recht wild. Aber genau das machte den Reiz aus – eine unverfälschte Begegnung mit dem Mittelmeer.
Auf dem Rückweg durch das wunderschöne Land Abruzzen wurde mir wieder bewusst, wie viel diese Region zu bieten hat.




Meine Erfahrung: Die unverfälschte Schönheit des abruzzesischen Küstenhinterlandes
Die Landschaft, die sich südlich von Pescara und abseits der ausgetretenen Touristenpfade erstreckt, ist eine faszinierende Mischung aus rauer Ursprünglichkeit und sanften, kultivierten Elementen. Nach der geschäftigen Adria-Küste weichen die dicht bebauten Abschnitte schnell einer Szenerie, die von einer tiefen Verbundenheit mit der Natur zeugt.
Charakteristisch für diese Region sind die sanften Hügel, die sich vom Landesinneren kommend allmählich dem Meer nähern. Diese Hügel sind oft bedeckt mit üppigen, grünen Weinbergen, deren Reben in akkuraten Reihen angelegt sind und das Land in einem organischen Muster überziehen.

Zwischen den Weinbergen finden sich Olivenhaine, deren silbrig-grüne Blätter im Sonnenlicht schimmern und eine mediterrane Atmosphäre schaffen.
Die Landstraßen, die sich durch diese Gegend schlängeln, sind deutlich schmaler und weniger befestigt als die touristischen Hauptachsen. Es sind Wege, die weniger für den schnellen Transport als vielmehr für die Erkundung gedacht sind. Sie führen durch kleine, oft versteckte Ortschaften und öffnen immer wieder atemberaubende Ausblicke auf die unberührte Natur.
Ein markantes Merkmal sind die Steilküsten, die an vielen Stellen abrupt ins Meer abfallen. Sie sind gezeichnet von unzähligen Schichten aus Gestein und Erde, die von Wind und Wetter geformt wurden und eine dramatische Kulisse bilden. Hier und da zeugen kleine, verwachsene Pfade davon, dass die Natur trotz der menschlichen Eingriffe ihren Lauf nimmt und die Vegetation sich ihren Weg bahnt. Die felsigen Formationen sind oft bewachsen mit mediterranen Sträuchern, Kräutern und widerstandsfähigen Pflanzen, die sich an die salzige Luft und die intensiven Sonnenstrahlen angepasst haben.
Am Fuße dieser Klippen finden sich dann die von dir beschriebenen kleinen, schmalen Strände. Es sind keine weitläufigen Sandstrände, sondern eher intime Buchten, die oft nur über diese abenteuerlichen Pfade erreichbar sind. Der Untergrund ist hier oft eine Mischung aus Kies, Geröll und grobem Sand, der von den Klippen oder dem Meer selbst abgetragen wurde.

Die Brandung, die hier ohne künstliche Wellenbrecher ungehindert auf den Strand trifft, ist ein Zeichen der ungebändigten Kraft des Meeres. Das Wasser ist tiefblau und klar, und die Brandung formt die Küstenlinie unablässig neu.
Die Vegetation im Hinterland ist von typisch mediterraner Macchia geprägt. Neben den bereits erwähnten Weinreben und Olivenbäumen finden sich hier immergrüne Sträucher wie Ginster, Myrte, Rosmarin und Thymian. Im Frühling und Frühsommer schmücken Wildblumen in leuchtenden Farben die Landschaft, die unter der intensiven Sonne des Hochsommers jedoch einer eher trockenen, erdigen Vegetation weichen.

Die Luft selbst trägt den Duft von Erde, Salz und den aromatischen Pflanzen der Region. Die Stille, die nur vom Zirpen der Zikaden und dem Rauschen der Wellen durchbrochen wird, ist ein wesentlicher Bestandteil dieses Naturerlebnisses. Trotz der intensiven Hitze im Hochsommer strahlt dieser Ort eine Ruhe und Erhabenheit aus, die den Besucher in ihren Bann zieht und die Schönheit einer ursprünglich gebliebenen Natur erlebbar macht. Es ist ein Ort, an dem man die Seele baumeln lassen und die unberührte italienische Landschaft in vollen Zügen genießen kann.
Reiseempfehlung nach Abruzzen
Die Abruzzen sind definitiv eine Reiseempfehlung meinerseits! Man sollte aber unbedingt mit dem Auto anreisen oder sich vor Ort eines mieten, denn nur so kann man die vielfältige Landschaft und die versteckten Kleinode wirklich entdecken.





