Holprige Reise durch Italien
Mein Erfahrungsbericht über die Straßen
Wer mit dem Auto durch Italien reist, erlebt oft eine Achterbahnfahrt der Gefühle – und nicht selten auch des Fahrzeugs. Während das Land mit atemberaubenden Landschaften, reicher Kultur und kulinarischen Genüssen lockt, können die Zustände der Straßen die Reiseerfahrung maßgeblich beeinflussen. Besonders auffällig ist dabei: Je weiter man in den Süden wie Minori und Collecorvinio vordringt, desto herausfordernder wird die Fahrt.
Der Norden: Noch ganz passabel?
Beginnen wir im Norden Italiens, Pisa. Hier, in Regionen wie Südtirol, der Lombardei oder dem Piemont, findet man oft noch relativ gut instand gehaltene Straßen.

Die Autobahnen sind größtenteils modern und die Landstraßen in den touristischen Gebieten sind meist in einem Zustand, der eine angenehme Fahrt ermöglicht. Man merkt, dass hier investiert wird, um den hohen Tourismusaufkommen gerecht zu werden. Dennoch sollte man auch hier immer mit Überraschungen rechnen, besonders auf kleineren Nebenstraßen in Pisa.
Die Mitte: Eine Mischung aus Alt und Neu
In Mittelitalien, etwa in der Toskana, begegnete ich einem gemischteren Bild. Malerische Zypressenalleen und idyllische Landstraßen laden zum Flanieren ein, doch der Schein kann trügen. Neben frisch geteerten Abschnitten finden sich hier auch Pisten, die eher an Feldwege erinnern als an öffentliche Straßen.

Schlaglöcher in der Toskana sind keine Seltenheit und können besonders bei Regen zu echten Gefahrenquellen werden. Die Infrastruktur scheint hier oft ein Flickenteppich aus gut gepflegten Strecken und solchen, die seit Jahrzehnten keine Erneuerung mehr gesehen haben.
Der Süden: Das Abenteuer beginnt
Wirklich „abenteuerlich“ wird es jedoch, sobald man die südlicheren Regionen Italiens erreicht. Kampanien, Apulien, Kalabrien und insbesondere Sizilien sind bekannt für ihre oft maroden Straßenverhältnisse. Hier sind Schlaglöcher nicht die Ausnahme, sondern die Regel, und sie erreichen nicht selten beachtliche Ausmaße.
Typische Merkmale der süditalienischen Straßen:
- Tiefe Schlaglöcher
Diese können so groß und tief sein, dass sie Reifen und Felgen ernsthaft beschädigen können. - Ausgeprägte Spurrillen
Schwere Lastwagen und mangelnde Instandhaltung führen oft zu tiefen Rillen im Asphalt, die bei Nässe aquaplaning-gefährlich werden können. - Fehlende Seitenstreifen
Viele Straßen, auch Landstraßen, haben kaum oder gar keine befestigten Seitenstreifen, was das Ausweichen oder Anhalten erschwert. - Schlechte Markierungen
Fahrbahnmarkierungen sind oft abgenutzt oder gar nicht mehr vorhanden, was die Orientierung, besonders bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter, erschwert. - Unvorhersehbare Hindernisse
Von losem Schotter über heruntergefallene Äste bis hin zu Müll – man muss stets mit unerwarteten Hindernissen rechnen.
Die Fahrt kann hier zu einer echten Geduldsprobe werden und erfordert höchste Konzentration. Die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt spürbar, und eine erhöhte Aufmerksamkeit ist unerlässlich, um Schäden am Fahrzeug und Unfälle zu vermeiden.
Die Mautautobahnen: Eine Oase in der Wüste
Inmitten dieser oft herausfordernden Bedingungen bieten die italienischen Mautautobahnen (Autostrade) eine willkommene Erholung.

Hier erlebt man in der Regel einen Standard, der dem vergleichbaren europäischen Länder entspricht:
- Guter Fahrbelag
Die Fahrbahnen sind gut in Schuss, Schlaglöcher sind eine absolute Seltenheit. - Moderne Infrastruktur
Raststätten, Tankstellen und Serviceeinrichtungen sind oft modern und gut ausgestattet. - Entspanntes Fahren
Dank des guten Zustands kann man sich auf das Fahren konzentrieren, ohne ständig nach Gefahren Ausschau halten zu müssen.
Dieser Luxus hat natürlich seinen Preis. Die Mautgebühren in Italien zählen zu den höchsten in Europa. Doch für viele Reisende, die eine entspannte und sichere Fahrt wünschen, ist diese Investition es wert, um den Strapazen der öffentlichen Straßen zu entgehen.
Fazit für deinen Roadtrip
Mein Roadtrip durch Italien ist und bleibt ein unvergessliches Erlebnis. Doch um volle Freude daran zu haben, gilt es, die Eigenheiten der italienischen Straßen zu kennen und einzukalkulieren.
Wer längere Strecken zurücklegen und dabei nicht ständig um sein Fahrzeug fürchten möchte, sollte die Mautautobahnen in Betracht ziehen.
Wer den Süden Italiens erkundet und abseits der Hauptverkehrsadern unterwegs sein will, sollte eine Portion Gelassenheit und Aufmerksamkeit mitbringen – und vielleicht eine gute Versicherung für den Fall der Fälle. Trotz aller Widrigkeiten: Die Schönheit Italiens ist jede Unebenheit wert!
Achtung!! Die Hupe und einfach mal halb auf die Straße fahren, damit man in den Verkehr kommt. Ist bei vielen Italienern normal – aber man gewöhnt sich dran.
Und es gibt auch extrem viele Kreisel und Zebrastreifen, aber wenigen Ampeln. Wir hatten über 36 Zebrastreifen und 11 Kreisel und nur 2 Ampel auf 11 Km zum Stand.
Einige Bilder von meinen Fahrerlebnissen

















